RBDSMA - Conversation

Kommunikation ist sexy. Sie trägt dazu bei, echte Intimität zu schaffen, und unterstützt uns, mit gesunder, fließender Energie im Moment zu sein - vor, während und nach einer Begegnung.

Hier teile ich ein grossartiges Gespräch, dass du mit jemandem führen kannst, mit dem du vielleicht intim und sexuell werden möchtest. Meine ersten Erfahrungen mit dieser Art von “Vorgespräch” vor einer sexuellen Begegnung hatte ich am ISTA L1 in Portugal im September 2021. Das Akronym lautet RBDSMA - In der Mitte steht “BDSM" - Am Anfang ein “R” und am Ende ein “A”. :-)

Die Idee des Talks ist, dieses Gespräch vor einer sexuellen/intimen Begegnung zu führen. Die Konversation hilft Verbindung & Sicherheit entstehen zu lassen durch Ehrlichkeit und offene Kommunikation. Durch Klarheit & Konsens kann danach die (sexuelle) Energie freier fliessen und der Kopf & unser Nervensystem während der Begegnung bestenfalls mehr entspannen.

Some feel that talking and planning take all the mystery out of sex. This concern is primarily based on a fear of sexual communication.
— Jack Morin

Aus eigener Erfahrung kann ich empfehlen, diesen Talk mit Menschen zu führen, bevor man eine sexuelle Verbindung eingeht, um damit auch zu prüfen, ob man wirklich eine sexuelle initime Begegnung eingehen möchte, ob man “on the same page” ist und sich in den Desires eine gemeinsame Schnittmenge finden lässt. Manchmal trickst uns z.B. unser “erotic mind” aus und da kann ein Vorgespräch helfen, dies zu spüren. Zudem unterstützt das Kommunizieren über Sex vor der Begegnung auch eine offene Kommunikation während der sexuellen Begegnung.

Dieses ganze Gespräch kann 10 Minuten oder zwei Stunden dauern. Meine Empfehlung wäre, es nicht zu sehr auszudehnen sondern eher bei mehrfachen Begegnungen das Gespräch zu diesen 6 Punkten (RBDSMA) jeweils wieder aufzunehmen und zu wiederholen. Sprecht über das, was euch zu den einzelnen Abschnitten gerade einfällt und behaltet das “Hin & Her” im Gange. Wenn sich aus den Antworten Fragen ergeben, spricht darüber.

Nach dem gegenseitigen Teilen der 6 Punkte, gib dir einen Moment zum Hineinfühlen:

Ist es ein HELL YES, um mit diesem Menschen in eine sexuelle, intime Begegnung zu gehen?
Was sagen und fühlen deine Genitalien, dein Bauch, dein Herz, dein Kopf? Sagen alle vier YES?

Wenn du am Endes des Gesprächs kein gutes Gefühl dabei hast, die Verbindung fortzusetzten, sei ehrlich zu dir selbst aus Würde & Respekt zu dir, deinem Körper & deinem Gegenüber: kommuniziere, dass du nicht weiterfahren möchtest. Wenn es sich für dich gut anfühlt, dann sprich dieses JA und die Lust zur sexuellen Begegnung mit deinem Gegenüber aus.

  • > In welcher Art von Beziehung(en) befindest du dich derzeit? Was ist dein Beziehungsstatus?
    > Hast du irgendwelche Abmachungen mit aktuellen Partner*innen, die sich auf diese neue Interaktion auswirken könnten?

  • > Welche Grenzen hast du als Einzelperson und auch in Bezug auf andere Beziehungen, in denen du vielleicht bist?
    > Gibt es Unsicherheiten und Ängste bezüglich dieser neuen möglichen Interaktion?
    > Hast du No-Go’s oder Turn-off’s (körperlich, verbal), die dir wichtig sind zum benennen? Welche Dinge willst du nicht erleben oder wo und wie möchtest du nicht berührt werden?

    Besonders bei intensiveren Bodyplays ist es empfehlenswert ein Safeword als Stopp-Signal abzumachen und ein Ampelsystem (Grün-Gelb-Orange-Rot) oder eine Zahlenskala 1-10 anzuwenden, um dem Gegenüber (& sich selbst) eine Richtwert zu geben, in welcher Intensität ihr euch gerade befindet und wo die Grenze ist.

  • > Was wünscht du dir von dieser Person & Begegnung? Gibt es eine Überschneidung der Wünsche und Bedürfnisse zwischen euch?
    > Was sind deine Turn-On’s und was würdest du besonders gerne mit dem anderen Menschen erleben/ausprobieren?

    Wenn du deine Bedürfnisse benennst, wirst du sie mit grösster Wahrscheinlichkeit erfüllt bekommen. Du kannst dabei sehr spezifisch sein. Vielleicht möchtest du aber auch eher die Interaktion organisch entwickeln lassen. Wenn du aber ein paar Wünsche nennst, gibt das der anderen Person einerseits klare Hinweise aber auch Sicherheit.

  • > Wann hast du dich zuletzt auf sexuell übertragbare Infektionen testen lassen, worauf hast du dich getestet und wie waren die Ergebnisse? Welche ungeschützten Interaktionen (oral, vaginal, anal) hattest du seitdem? Hast du eine Vorgeschichte mit STIs? (Sexually transmittable infections)
    > Welche Safer-Sex-Praktiken wendest du an? (Kondom, Lecktuch etc.) Verhütung & sexuelle Gesundheit ist eine gemeinsame Verantwortung.

    STIs können durch orale-vaginale-anale Flüssigkeitsaustausche übertragen werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Menschen, mit denen wir in Kontakt treten, wissen, welches Risiko sie eingehen. Wenn wir diese Informationen über potenzielle Partner*innen kennen, kann man sich gemeinsam für eine passende Form von “safer sex” entscheiden.

  • > Was hat diese Begegnung für dich für eine Bedeutung? Was wird diese Verbindung für dich morgen oder nächste Woche bedeuten?
    > Ist dies für dich eine einmalige Begegnung, erwartest du eine Wiederholung oder wünscht du dir eine spezifische Form von Beziehung zu dieser Person?

  • > Welche “Aftercare” benötigst du? Was brauchst du nach der Begegnung mit diesem Menschen? Möchtest du eine Nachricht am nächsten Tag oder einen Check-In Anruf? Ist z.B. schon klar, ob ihr die Nacht gemeinsam verbringt oder jemand noch nach Hause geht/muss?

    Es ist schön, sich um den anderen zu kümmern, nachdem wir eine intime Beziehung eingegangen sind, und es ist besonders schön, dies auf eine Weise zu tun, die der andere es wünscht und braucht. Diese Klarheit schon im Vorhinein zu haben schafft Sicherheit, Nähe & Verbindung.

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Erotische Selbst-Exploration